ZVR: 659600647
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17.09. Mitglieder zeigen Filme
EINMAL ENTFACHTES FEUER
You
can
put
out
a
candle
but
you
can´t
put
out
a
fire,
sang
der
Sänger
in
einem
Lied,
das
ich
mir
heute
Morgen,
noch
vor
dem
Aufstehen,
zu
Gemüte
führte.
Er
sprach
-
in
jenem
Moment
und
in
meinen
Ohren
-
vom
Ergebnis
eines
fast
schicksalshaften
Zündelns.
Er
sprach
von
dem
nicht
löschbaren,
nein
vielmehr
unstillbaren
Feuer,
welches
das
Interesse
an
einer
Sache
sowie
die
Begeisterung
für
sie
zu
entfachen
vermag.
Dem
Feuer,
das
einen
Menschen
für
etwas
Bestimmtes
mit
Fleisch,
Haut
und
Haar,
ganz
und
gar
brennen
lässt.
Ich
bin
mir
sicher
dieses
Feuer
unlängst
gesehen zu haben.
Es
loderte
nicht
nur
aus
dem
Stadtportrait
Geschichten
aus
Bremen
von
Otto
und
Doris
Winter
wo
–
wie
in
jeder
modernen
Dokumentation
dieser
Art
–
das
Leben
mit
dem
kulturell
wertvollen
und
touristisch
verwertbaren
geschickt
verquickt
wird.
Kurze
Sequenzen
vom
Verweilen
auf
einer
Bank,
von
einer
Essenspause
in
einem
Straßencafe,
von
einem
Schluck
Bier,
mischen
sich
fein
mit
der
Geschichte
der
Gesche
Gottfried,
die
im
Jahre
1831
ihr
Motiv
für
ihre
fünfzehn
Arsen-Morde
mit
ins
Grab
nahm.
Dieser
Boulevard-taugliche
Einschub
wiederum
reibt
sich
wunderbar
mit
den
Bildern
aus
der
1595
entstandenen
Senatskanzlei
im
Rathaus,
der
„Güldenkammer“,
die
Anfang
des
zwanzigsten Jahrhunderts zu einem Jugendstil-Juwel umgestaltet wurde.
Ich
sah
das
Feuer
auch
in
dem
Cuvee
Cinematographique
,
den
uns
Raimund
Eder
mit
seiner
nicht
uninteressanten
Mischung
aus
bewegten
Fotomontagen,
Filmsequenzen
und
Fernsehbildern,
kurz
und
bündig
50
betitelt,
kredenzte.
Gekeltert
aus
filmischen
Einblicken
und
Ausschnitten
aus
dem
Schulalltag,
der
im
Mittelpunkt
dieses
Werks
stehenden
Person,
sowie
aus
mehreren,
deren
Persönlichkeit
beschreibende
und
deren
Vorzüge
würdigende
Interview
–
Schnipseln
und
Sketch-
Einlagen,
aber
auch
aus
einer
Reihe
wohl
gewählter
Fotos
und
einem
Ausschnitt
aus
Sepp
Forchers
Sendung
„Klingendes
Österreich“,
der
die
Person
bei
ihrem
Hobby,
dem
Chorgesang,
zeigt,
kreierte
Raimund
eine
Homage
an
seine
Frau
Annemarie,
zu
Ehren
ihres
fünfzigsten
Geburtstags,
die
ich,
um
im
Weinbeisser-Schargonne
zu
bleiben
und
um
zum
Punkt
zu
kommen,
beschreiben
möchte
als
„durchwegs g´schmackig, mit einem Hauch roter Rose im Abgang“.
Güte
beweisen
auch
die
Filme
von
Uta
Birk
und
eine
Würze
ganz
spezieller
Art.
Charakter
und
Fülle,
um
in
der
Sprache
des
Weines
zu
bleiben,
sowieso.
Hinter
all
diesen
Qualitäten
verbirkt
sich
ebenfalls
das
Feuer
und
brennt
in
aller
Stille,
dabei
beinahe
jede
ihrer
Einstellungen
versengend.
Als
bedeutungslos,
eigentlich
nichts,
eine
unwichtige
Beiläufigkeit
oder
so
ähnlich
bezeichnete
Uta
ihre
Randnotiz
Picnic
in
Moschendorf
.
Es
geht
darin
um
das
Schauen
und
das
Sehen,
um
das
Beobachten,
um
das
Zuwenden
des
Blickes.
Um
das
Dabeisein,
nicht
das
Adabei
sein.
Der
kurze
Film
macht
eine
Stippvisite
beim
Treffen
der
Auslandsburgenländer,
nicht
mehr
-
aber
auch
nicht
weniger.
Ich
sehe
und
höre
kurz
die
neue,
aus
New
York
gekommene,
junge
Queen
des
Treffens
sprechen.
Ich
schaue
ihr
beim
Tanzen
mit
einem
älteren
Herrn
zu.
Ich
sehe
die
wenigen
Leute,
die
sich
an
den
Tischen
unterhalten,
ich
schaue
einen
längeren
Augenblick
lang
zur
Schank
des
Wirtshauses
von
Moschendorf
hinüber.
Ich
sehe
das,
was
John
Lennon,
wie
ich
mich
zu
erinnern
glaube,
einst
mit
Life
is
what
happens
to
you,
while
you
are
busy
making
other
plans
umschrieb.
All
das
also,
was
neben
all
unseren
großen
oder
kleinen
Plänen
so
geschieht
oder
eben
nicht
geschieht.
Das
Leben
eben.
Für
mich
ist
in
diesem
Film
genau
das
abgebildet.
So
wie
es
sich
meist
zeigt:
nackt, real, langweilig – aber dennoch an Schönheit nicht zu überbieten.
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Charlie Liebhaber