ZVR: 659600647
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17.09. Mitglieder zeigen Filme
Eine Liebesgeschichte
Einst,
bis
ins
neunte
Jahr
des
zwanzigsten
Jahrhunderts,
machte
ein
Mann
namens
Heini
Holtenbeen
seine
traditionellen
Runden
durch
das
Schnoorviertel
der
Hansestadt
Bremen.
Stets
mit
dunkler
Hose
und
ebensolchem
Mantel
bekleidet
und
mit
Melone
am
Kopf
war
er
dafür
bekannt,
dass
er
während
der
Mittagszeit
den
wohlhabenden
Herren
vor
der
Börse
ihre
vielleicht
gerade
angezündeten
Zigarren
abnahm,
da
dort
Rauchverbot
herrschte.
Ihm
wurde
im
Schnoor
1990
schließlich
sogar
ein
Denkmal
gesetzt.
Ob
dies
allerdings
seines
-
sicherlich
nicht
ganz
uneigennützigen,
aber
dennoch
revolutionär
gesetzeswahrenden
und
damals
bereits
die
Nichtraucher
schützenden
-
Vorgehens
wegen
geschah,
ist
jedoch
nicht
überliefert.
Nebst
diesem
nichtraucherfreundlichen
Sandler
lernten
wir
in
den
Geschichten
aus
Bremen
,
dem
im
September
2012
gedrehten,
leider
letzten
gemeinsam
konzipierten
und
„besprochenen“
Film
von
Otto
und
Doris
Winter,
auch
noch
die
im
April
1831
hingerichtete
fünfzehnfache
Giftmörderin
Gesche
Gottfried
kennen.
Außerdem
durften
wir
dem
„Bremer
Roland“
begegnen.
Dieser
-
ein
Neffe
Karls
des
Großen
-
überreichte
den
Bremer
Stadtherren
jenes
kaiserliche
Dekret,
das
ihnen
Freiheit
und
Marktrecht
zusprach.
Als
wäre
er
nicht
nur
der
Überbringer
des
Schreibens
gewesen,
sondern
auf
ewige
Zeiten
auch
dessen
Inhalts
unbeugsamer
Garant
und
Beschützer,
wacht
Roland
seit
1404
mächtig
als
größte
mittelalterliche
Statue
am
Marktplatz
vor
dem
architektonisch
eindrucksvoll
an
die Gotik und die Weserrenaissance erinnernden Rathaus auf seinem Sockel.
Durch
die
Miteinbeziehung
all
dieser
historischen
Figuren
samt
eines
ebenso
historischen,
über
Waaßgodwos
–
gekonnt,
denn
wie
selbstverständlich,
auch
in
die
Kamera
-
schwadronierenden
Böttchers
oder
Fassbinders
gelang
es
unserem
DuO
einen
wahrlich
lebendigen
filmischen
Bildbogen
über
die
Hansestadt
Bremen
für
unsere
Augen
zu
entwerfen.
Einen
Bogen,
der
das
Vergangene
mit
dem
Gegenwärtigen
verbindet,
der,
als
ob
mit
leichter
Hand
gezogen,
das
Alltägliche,
das
Triviale,
das,
was
Leib
und
Seele
zusammenhält,
das
Essen,
das
Trinken,
das
Flanieren
mit
der
Jahrhunderte
zurück
weisenden
Baukunst
wunderbar
unaufdringlich,
aber
vielleicht
daher
um
so
eindringlicher,
in
Einklang
bringt.
Einen
Bogen
der
mit
jedem
und
durch
jedes
seiner
elektronischen
Bild-
und
Ton-Pixel
–
und
mögen
sie
noch
so
klein
sein
-
eindrücklich
belegt,
wie
sehr
–
ich
wage
es
zu
sagen
-
in
Liebe
verwoben
Otto
und
Doris
sich
-
seit
jeher
–
auch
mit
dem
Metier
des
Filmemachens
fühlten,
nein:
waren.
Und
einen
Bogen,
der
zwar
als
feines,
aber
-
es
tut
weh
dies
schreiben
zu
müssen
-
finales
Werk
nicht
nur
einer
unwiederbringlichen
Filmpartnerschaft ausläuft.
So
wird
dieses
Portrait
der
Heimat
der
Bremer
Stadtmusikanten
auch
zu
einem
Vermächtnis
–
und
zwar
zu
einem
für
uns
alle
sehr
wertvollen.
Spiegelt
es
doch
durch
seine
akribische
Machart
schlussendlich
ein
dermaßen
intensiv
brennendes,
unauslöschliches
Feuer
der
Leidenschaft
dafür,
laufende
Bilder
kreativ
umgestalten
zu
müssen,
als
auch
ein
Gefühl
der
unbedingten
Dringlichkeit
wider,
dass
es
uns
zur
Fackel
werden
könnte,
sollte,
müsste,
um
die
Flamme
der
Liebe
für
das
Filmeausdenken, das Drehen, das Schneiden und Texten immer weiter zu tragen.
Fortsetzung
Charlie Liebhaber