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08.01. Autorenabend Uta Birk
Die Zeit, fast still (1)
Schaute
sich
nicht
eine
Frau
alte
Fotos
an?
Scraps!
Ein
schönes
Wort.
Kleine
Stücke,
die
übriggeblieben
sind,
werden
nebst
anderem
im
Englischen
so
genannt.
Erinnerungen
vielleicht.
Ein
scrapbook
ist
nämlich
ein
Buch
in
dem
persönliche
Erinnerungsstücke,
Briefe,
Zeitungsschnipsel,
Fotos,
Bilder
gesammelt
werden.
Ein
Album
also,
auf
dessen
Seiten
die
Zeit
schläft,
immer
wieder
darauf
wartend,
von
uns
sanft
geweckt
zu
werden.
Am
Dienstag,
dem
8.
Jänner,
lud
uns
die
Autorin
des
Abends,
Uta
Birk,
dazu
ein,
das
längst
Vergangene
wach
zu
küssen
und
gemeinsam
mit
ihr in ihren filmischen Aufzeichnungen zu blättern.
Uta
liebt
den
individuellen
Blick.
Für
sie
ist
die
Kamera
das
verlängerte
Auge.
Ihr
Auge,
das
nicht
nur
schaut,
sondern
auch
sieht,
das
dem
Alltäglichen,
dem
ansonsten
Unbemerkten,
Vergänglichen
(für
immer)
Sinn
geben
und
dessen
Einzigartigkeit
durch
die
Wiederholung
in
unser
aller
Blickfeld
bestätigen möchte. Ein Unterfangen, jenem des Bleistifts Peter Handkes nicht unähnlich.
Wie
jener
es
täte,
schenkt
sie
in
Winterkur
,
einer
ungewöhnlichen
Erzählung
ihres
Aufenthaltes
in
Bad
Großpertholz,
ihre
Aufmerksamkeit
den
Pflanzen
am
Wegesrand,
dem
Holz,
einem
Hund,
der
durch
ein
unberührtes
Schneefeld
läuft,
dem
trotz
Minusgraden
plätschernden
Bächlein
und
den
darauf
blühenden
Eisblumen.
Sie
beobachtet,
aus
dem
Fenster
blickend,
die
sich
Tag
für
Tag
auf
den
gleichen
Weg
durch
die
Waldviertler
Landschaft
machenden
Nordic-Walker
und
Hundebesitzer.
Durch
all
diese,
wie
beiläufig
hingestreuten
Verweise
auf
die
langsam
mahlenden
Mühlen
der
Ewigkeit
erzeugte
sie
in
mir,
wenn
auch
nur
für
ein
Augenzwinkern
oder
zwei,
die
Illusion,
das
Rad
der Zeit sei tatsächlich zum Stillstand gekommen.
Das
Poetische
des
landläufig
als
banal
bezeichneten
freizulegen
scheint
auch
Utas
Anliegen
in
dem
Streifen
Unser
Paradiesgarten
.
Auf
den
ersten
Blick
eigentlich
nur
ein
-
zwar
mit
Liebe
gemachter
-
Bericht
über
ein
Treffen
mit
zwei
ihrer
Jugendfreundinnen
in
einem
Garten-Haus
bei
Klosterneuburg,
eröffnete
sich
mir
in
der
geistigen
Nach-Schau
des
Films
jedoch
zweimal
etwas,
das
ich
magische
Verwandlung
nennen
möchte.
In
der
ersten
dieser
Verwandlungen,
wurde
eine
Nacht-Einstellung,
bei
der
man
eine
von
Utas
Freundinnen,
durch
das
Fenster
gefilmt,
im
matt
beleuchteten
Zimmer
sitzen
sieht,
im
Nu
zu
einem
Gemälde,
das
Edward
Hopper
,
der
1967
verstorbene
Vertreter
des
Amerikanischen
Realismus,
inklusive
der
darin
zum
Ausdruck
gebrachten
abendlichen
Melancholie,
sicher
genau
so
gemalt
hätte.
Als
zweite
Verwandlung,
diesmal
in
Worte,
entpuppte
sich
kurz
darauf
eine
Sequenz
über
die
Schäden,
die
ein
Tornado,
der
durch
den
Garten
gefegt war, hinterlassen hatte.
Fortsetzung