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17.-19.10.2003: NÖ im Film und Video
NÖ IM FILM UND VIDEO 2003
AUS DER SCHWAMMPERSPEKTIVE
Am
18.
Oktober
fand
ich
mich
im
Klublokal
ein.
Als
Neuling
in
der
Film
und
Videowelt
war
für
mich
der
Wettbewerb
NÖ
im
Film
und
Video
2003
die
Gelegenheit
erstmals
miterleben
zu
dürfen
wie
Filme
von
der
Jury
gesehen,
durchleuchtet und mit mehr oder minder großer Wortgewalt besprochen wurden.
Die
Veranstaltung
war
gut
besucht.
Ich
saß
im
Dunkel
und
ließ
die
mir
auf
der
Leinwand dargebotenen Lichtspiele unterschiedlichster Qualität auf mich wirken.
Kritisiert
wurde
anschließend
von
den
Juroren
wahrlich
vieles.
Als
Grünschnabel,
der
ich
bin,
würde
ich
sogar
zu
sagen
wagen:
bei
einzelnen
Streifen
zu
vieles.
Manchmal
verirrten
sich
sogar
falsche
Behauptungen
in
ihre
analytischen
Darlegungen.
Aber
auch
ein
wirklich
vernichtendes
Urteil
kam
ihnen
zu
keinem
der
Filme
über
die
Lippen
–
sie
brachen über keinen den Stab - und das hat mir wiederum sehr imponiert.
Etwas
irritierte
es
mich
jedoch
schon,
als
einer
der
Juroren
einem
Film
Textüberladenheit
vorwarf.
Der
Streifen,
der
mit
diesem
Makel
behaftet
wurde,
führt
immerhin
durch
die
Altstadt
von
Sankt
Pölten
und
gibt
nicht
vor
bloße
Meditationshilfe
sein
zu
wollen.
Ich
sah
aber
ein,
dass
meinen
Standpunkt,
es
sei
ein
kreativer
als
auch
kluger
Schachzug
gewesen,
den
die
Besonderheiten
der
Wachau
erläuternden
Schifflautsprecheroriginalton
über
weite
Strecken
als
Kommentar
auf
die
Tonspur
zu
bannen,
wie
es
der
Autor
des
Films
Hilf
mir
die
Wachau
zu
sehen
tat,
nicht
unbedingt
jeder
teilen
musste.
Ich
fand
es
–
im
Gegensatz
zu
einem
Juror
-
durchwegs
verzeihlich,
dass
die
Bauernhäuser
eines
Weinviertler
Straßendorfes
jenen
des
Burgenlands
frappant
ähneln
und
hätte
mich
nicht
dazu
aufraffen
können
dieses
Faktum
den
Machern
des
für
mich
durchwegs
guten
Films
Der
gute
Ton
zum
Vorwurf
zu
machen.
Was
mich
dann
wirklich
zutiefst
verwunderte
war,
dass
die
Trauben,
des
im
Laufe
desselben
Films
geschaffenen
Tonreliefs,
einem
Jurymitglied
zu
riesig
waren.
Mir
schien
dieser
Einwand
nicht
allein
deswegen
sonderlich,
weil
dieses
Gestaltungsdetail im Filmkommentar extra mit einer Bibelstelle begründet wurde.
Aber
so
sehr
mich
manche
Kritik
auch
wurmte,
vielem
von
dem
gesagten
stimmte
ich
auch
zu.
Außerdem
ist
mir
natürlich
bewusst,
dass
ich
als
Zuschauer
das
Privileg
hatte
die
Rolle
des
noch
saugkräftigen,
aufnahmebereiten
Schwammes
spielen
zu
dürfen.
Ich
musste
nicht
in
weit
weniger
als
48
Stunden
39
Filme
auf
meine
Netzhäute
und
Trommelfelle
einwirken
lassen
und
das
Gesehene
und
Gehörte
dann
promptest
in
der
Großhirnrinde
analysieren
und
mit
anderen
Daten
aus
meiner
Datenbank
abgleichen.
Mir
und
meinen
Sprechorganen
blieb
es
schließlich
auch
erspart,
die
Erkenntnisse
des
Hirns
in
akustisch
wahrnehmbare
sinnvolle
Schwingungen
zu
verwandeln.
Juroren
sind
jedoch
gezwungen
all
diese
Bürden
auf
sich
zu
nehmen.
Dass
sie
dieses
Schicksal
annehmen,
dafür
gebührt
ihnen
Hochachtung.
Dank
gebührt
ihnen
allerdings
für
ihre
Streitbarkeit
und
schrankenlose
Subjektivität.
Sie
kitzeln
damit
nämlich
den
Intellekt
des Publikums und halten so dessen Interesse wach.
Als
Sieger
des
Sonderwettbewerbs
NÖ
im
Film
und
Video
2003
wurde
von
der
Jury
schließlich
Uta
Birks
einfühlsames
Portrait
eines
Römerstraßenexperten,
Verschwundene
Wege
,
auserkoren.
Eine
bessere
Wahl
hätten
die
fünf
Herren
wahrlich
nicht
treffen
können.
Die
Summe
der
subjektiven
Meinungen
gebiert
tatsächlich
in
vielen
-
vielleicht
sogar
in
den
meisten
Fällen
eine
allgemein
anerkannte
objektive Erkenntnis.
Karl Liebhaber
Ergebnis des Wettbewerbes