ZVR: 659600647
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12.11. Autorenabend Sepp Sonnleitner
Mit Sepp Sonnleitner in Canada
Wer
einen
aalglatten
Film
von
der
Stange
erwartet,
ist
bei
einem
Autorenabend
von
Sepp
selber
Schuld.
Sepp,
eigentlich
noch
nicht
sehr
lange
bei
uns
im
Klub,
ist
ein
Unikat
–
und
daher
sind
es
auch
seine
Filme.
Er
hat
sich,
wie
wir
alle,
anfangs
als
Autodidakt
dem
Filmemachen
verschrieben.
Als
kulturell
sehr
interessierter
Mensch,
das
wissen
wir,
weil
wir
ihn
ja
schließlich
im
Frühsommer
anlässlich
eines
Klubausflugs
in
seinem
privaten
Museum
besucht
haben,
ist
er
der
Kunst
in
jeglicher
Form
zugetan.
Und
als
Landwirt
hat
er
seinen
Horizont
buchstäblich
erweitert,
indem
er
eine
Farm
in
Canada
erworben
hat,
was
wiederum
seine
Spezialabteilung
seines
Museums
mit
alten
Traktoren, Autos und landwirtschaftlichen Geräten verrät.
Was
liegt
also
näher,
als
dass
Sepp
uns
seine
zweite
Heimat
Canada
vorstellt
–
nicht
als
Urlaubsfilm
sondern
interessante
Dokumentation
über
ausgewanderte
Europäer
und
das
Land
jenseits
des
Atlantiks.
In
unnachahmlicher
Art
stellt
er
seine
Freunde
und
sich
im
Gespräch
über
Befindlichkeiten
als
scheinbar
„Zerrissene“
zwischen
zwei
Kontinenten
in
den
Mittelpunkt
des
Films.
Natürlich
webt
Sepp
die
Natur,
die
Landwirtschaften
und
als
kleinen
Exkurs
das
Leben
der
Mennoniten
in
seinen
Film
ein,
Hauptakteure
sind
aber
deutschsprachige
Einwanderer,
die
er
bei
seinen
zahlreichen
Aufenthalten auf seiner Farm in Canada kennengelernt hat.
Ein
Weinpionier
aus
Lilienfeld,
ein
Forstliebhaber
aus
Miesenbach,
der
seinen
zur
Farm
gehörenden
Wald
liebevoll
pflegt,
ein
polnischer
Einwanderer
und
Architekt
als
Stadtrat
von
Toronto,
eine
Bürgermeisterin
und
der
Fire-Brigade-Chief,
ein
Bäcker,
ein
Fleischhauer,
eine
deutschstämmige
Maklerin,
die
Einwanderern
Farmen
vermittelt
und
vor
allem
Freund
Edi
mit
seiner
Frau.
Sie
alle
erzählen,
mitgerissen
von
der
Leidenschaft
unseres
Sepp,
über
ihre
Situation,
ihre
Befindlichkeiten.
Sie
alle
begeistert
die
Weite
und
Toleranz,
die
man
im
engen
und
doch
ziemlich bevölkerten Österreich und Europa nicht überall findet.
Als
Abschluss
wünschte
sich
Sepp
eine
lebhafte
Diskussion,
vor
allem
die
eingesetzten
filmischen
Mittel
betreffend,
denn
schließlich
ist
er
wiss-
und
lernbegierig,
sodass
er
auch
die
manchmal
doch
sehr
emotional
geführten
Wortmeldungen
in
seiner
Weisheit
gern
verkraftet
und
sicher
in
den
nächsten Filmen auch verwertet.
Rudi Fleissner