ZVR: 659600647
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04.12. Autorenabend Rudi Fleissner
Über den Tellerrand hinaus
Wie
bereits
angedeutet
galt
dieser
-
heuer
laut
Brauchtums-Kalender
eigentlich
den
Barbaras
und
Kirschzweigen
gewidmete
-
Dienstag
der
cineastischen
Horizonterweiterung.
Wir
spionierten
in
fremder
Köche
Küchen
und
erlaubten
uns,
an
diesem
von
Rudi
Fleissner
gestalteten
Workshop-
Abend
, wieder einmal - vor allem des Ansporns wegen - in deren Töpfe zu blicken.
Vielleicht
um
den
noch
Zaghaften
unter
uns
Mut
zu
machen,
zukünftig
wieder
vermehrt
selbst
zum
Kochlöffel
zu
greifen,
verschuf
uns
Rudi,
via
Handzettel,
zusätzlich
noch
Einblick
in
die
-
für
manche
vielleicht
tatsächlich
befreiend
wirkende
-
"Kleine
Kochphilosophie"
Victor
Kossakovskys
.
Der
russische
Dokumentarfilmer
stellt
darin
das
auf
andere
Weise
unstillbare
Bedürfnis
eines
Filmers
oder
einer
Filmerin
etwas
Einzigartiges
einzigartig
zeigen
zu
wollen,
ja
sogar
zu
müssen
als
unbedingtes
Erfordernis
für
einen
bewegenden
Film
an
die
Spitze
seiner
zehn
Ratschläge.
Entscheidend
für
die
Qualität
einer
Dokumentation
ist
für
ihn
des
Weiteren
die
Tatsache,
dass
das
Werk
aus
dem
Zweifel
(an
einem
Sachverhalt)
geboren
wird.
Entscheidend
für
dessen
Unverwechselbarkeit
ist
auch
der
Mut
und
Wille
der
FilmemacherInnen
zum
subjektiven
Blick.
Nicht
zuletzt
deshalb
gibt
Kossakovsky
uns
wohl
zum
Abschluss
seiner
erfrischenden
Ausführungen
die
Worte
Finde
deine
eigenen
Regeln.
Es
gibt
immer
etwas,
das
nur
du
filmen
kannst und sonst niemand
als letzte, wichtigste, Erkenntnis noch mit auf den Weg.
Die
Verinnerlichung
dieses
in
jeder
Hinsicht
konstruktiven
Freiheitsanspruches
spiegelt
sich
auch
in
allen
an
diesem
Abend
gezeigten
Filmen
wider.
So
interpretiert
Georg
Riha
,
der
Regisseur
des
Werbefilmes
Festung
Hohensalzburg
das
Postulat
als
Möglichkeit
eine
-
nur
scheinbar
-
zusammengewürfelte
Collage
zu
kreieren,
bei
der
sich
wie
zufällig
interessante,
poetische
Reibungen
ergeben:
Sequenzen,
die
zerstörerische
Waffen
-
gefilmt
im
Detail
und
in
düsterem
Blau
-
zeigen,
treffen
-
um
nur
ein
Beispiel
zu
nennen
-
unmittelbar
auf
Aufnahmen
aus
einem
Modellierkurs,
bei
dem
aus
Ton
wunderschöne
Figuren
geschaffen
werden.
Leonard
Leiter
und
sein
Team,
die
Macher
der
beiden
Salzburgspots
Das
Wadenmessen
und
Die
Stierwascher
,
wiederum
nutzen
die
Freiheit
um
sich
ein
weißes
Blatt
Papier,
einen
dicken
Filzstift,
eine
Schere
und
einige
Kataloge
mit
historischen
Möbeln
und
Kleidern
zu
greifen.
Mit
Hilfe
von
zwei
Händen,
einer
Kamera,
viel
Phantasie
und
Humor
erzählen
sie
uns
schlussendlich
mit
einfachen
Mitteln
der
Animation
und
durch
die
Reduktion
auf
das
wesentliche
die
zwei
Geschichten
aus
der
Geschichte.
Auf
ihre
ganz
besondere
eigene
Art.
Das
tun
auch
Benjamin
Swiczinsky
und
seine
Mitarbeiter.
Sie
allerdings
benutzen
für
Heldenkanzler,
ihren
Zeichentrickfilm
über
Engelbert
Dollfuß
und
seine
Hinwendung
zum
Faschismus,
die
Zuspitzung,
die
Übertreibung,
die
Karikatur.
Ein
grandioser
Film fast am Ende eines animierenden Abends.
Charlie Liebhaber