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17.04.   BLITZBLAUE SCHWIMMBRILLEN Blitzblaue Schwimmbrillen Gedankensplitter zu einem Farbenspiel im Film Blau!   Warum   trägt   die   Frau   blaue   –   nein:   blitzblaue   –   Schwimmbrillen?   Und   das   in   aller   Frühe. Beim   Frühstück.   Mit   ihrem   Ehemann.   Und   verbirgt   ihr   Gesicht   hinter   einer   dicken,   weißen   –   nicht vielleicht    ins    gurkengrünliche    gehenden,    sondern    tatsächlich    strahlend    weißen    -        Maske    aus irgendeiner kosmetischen Creme? Eine   Antwort:   „Weu´s   eh   wuascht   is!“.   Der   Mann   vergräbt   sich   nämlich   hinter   seiner   Zeitung   und würdigt   ignorant   sein   „gutes   Stück“      keines   Blickes.   Selbst   wenn   sie   nackt   vor   ihm   säße,   fände   er sie    keines   Augenaufschlags    mehr    wert.    Er    ist    sich    ihrer    sicher.    Sie    ist    zu    seinem    Püppchen verkommen.   Und   er   hält   die   Fäden   in   der   Hand   –   und   bringt   mich   nicht   nur   zu   einer   zweiten Antwort   –   die   nicht   anders   lauten   kann   als   „Ehm   drum!“   –   sondern   auch   zum   Morgenmantel      -   und somit zu den Farben zurück. Dieses   aparte   Kleidungsstück   ist   nämlich   rosarot   oder   vielmehr   leuchtend   pink.   Und   nicht   erst   seit der   Invasion   der   „Barbies“   aus   dem   Land   der   unbegrenzten   Möglichkeiten   symbolisiert   rosarot   für viele   das   Mädchenhafte,   Hilfsbedürftige,   Zerbrechliche,   ewige   Jugend   und   Schönheit,   gewürzt vielleicht   mit   einer   kleineren   oder   größeren   Brise   tussihafter   Gespreiztheit.   Es   gäbe   also   gar   keine bessere   Kleidungsfarbe   für   eine   Frau,   deren   einzige Aufgabe   es   ist   schön   zu   sein,   süß   eben   wie   rosa Zuckerwatte.   Durch   die   im   Fernsehen   –   seit   Jahrzehnten   -   fortwährenden   Missgeschicke   eines „Rosaroten    Panthers“,    namens    „Paulchen“    und    eines    gewissen    „Inspektor    Clousseaus“    -    der ebenfalls   gerne   mit   diesem   Tier   und   dieser   Farbe   in   Verbindung   gebracht   wird   –   verströmt      diese Farbe   auch   den   –   die   Lachmuskel   reizenden   -   Duft   der   Tollpatschigkeit.   Bedenkt   man   dies,   so   ist sie schlichtweg die ideale Farbe in einer Komödie. Die   strahlend   weiße   Farbe   des   Gesichts   erzählt   auf   den   ersten   Blick   die   Geschichte   des   Rosas weiter.   Weiß   ist   in   unserem   Kulturbereich   die   Farbe   der   Unschuld,   der   Jungfräulichkeit,   des   Nicht- Wissens.   In   Japan   hingegen   ist   sie   Farbe   der   Trauer.   Der   zweite   Blick   tut   also   einen   –   für   eine mögliche    Entwicklung    -    nicht    uninteressanten    Kontrast    auf.    Diese    spannende    Kontrastierung, diesen   sonderbaren   Ein-   und   Ausblick   –   und   somit   schließt   sich   der   Kreis   -         vermittelt   auch   das Blau   der   Schwimmbrillen:   Blau   ist   die   Farbe   der Traurigkeit,   der   Melancholie.   Sie   ist   aber   auch   der Farbe    der    Blauäugigkeit,    des    optimistischen,    unschuldigen    Hineinstolperns    in    eine    ungewisse Zukunft.                                                                                                                                         Charlie Liebhaber