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29.09.2009   Gastabend Wolfgang Haberl Dieser   Abend   war   die   Fortsetzung   unserer   Saison-Eröffnung.   An   jenem   ersten   Abend   nach   den Sommerferien   bereiteten   wir   uns   vor   -   während   der   Vorführung   des   Spielfilmes   Das   Schweigen der Lämmer  analysierten unsere Gehirne schon fleißig diesen spannenden Thriller. Unser   Klubfreund   Wolfgang   frischte   erstmals   unser   Gedächtnis   auf.   Ja,   lange   ist's   her,   dass   wir Filmfreunde   über   die   Prinzipien   des   Spielfilms   sprachen.   Und   da   erfuhren   wir   von   Wolfgang   auch den   großen   Unterschied   zwischen   dem   amerikanischen   und   dem   europäischen   Film. Amerika   -   das ist   Äktschn .   Im   Gegensatz   dazu   wird   im   europäischen   Film   das   persönliche   hervorgehoben.   Diese Protagonisten leben mit ihren Problemen in ihrer Umwelt. Es   war   eine   Freude   für   mich,   dass   Wolfgang   einen   für   mich   unvergesslichen   Namen   erwähnte:   Syd Field .    Vor    über    10    Jahren    war    ich    auf    diese   Anleitung    zum    Drehbuchschreiben    durch    Zufall während   einer   Rast   bei   einer   längeren   Autobahnfahrt   in   einer   deutschen   Raststätte   gestoßen.   Ein Lehrbuch, das sich jeder Spielfilmer zulegen sollte. Nach    Bekanntgabe    von    Hintergrund-Informationen    über    den    Film    (warum    wollte    Jodie    Foster unbedingt   die   Rolle   haben? Wer   begehrte   die   Filmrechte?)   ging   es   ins   Eingemachte:   Die   Umsetzung der Theorie   in   die   Praxis.   Es   gibt   also   2   Methoden   des   Handlungs-Aufbaus:   Den   Drei-Akter    und   die Heldenreise .   Es   war   nicht   so   leicht   wie   gedacht   die   relativ   einfache   Frage   von   Wolfgang   richtig   zu beantworten:   Wer   ist   die   Hauptfigur   (Clarice   Starling),   wer   die   wichtigste   Nebenfigur   (Hannibal Lecter) und wer der Gegenspieler (der Anstaltsleiter Dr. Frederick Chilton). Mit   Hilfe   des   Paradigmas   der   Heldenreise   zeigte   uns Wolfgang   punktgenau   die   einzelnen   Punkte   bis zum   Eintauchen   in   die   Unterwelt ,   den   Wendepunkt   und   die   Ereignisse   bis   zum   Verlassen   derselben. Sehr   deutlich   wurde   uns   anhand   dieses   Filmes   das   Prinzip   der   Backstory-Wound    vor Augen   geführt. Die   einzelnen   Schlüssel-Szenen   wurden   uns   immer   mit   der   Vorführung   des   entsprechenden   Film- Ausschnittes vor Augen geführt. Danke, Wolfgang, für diesen Lehrgang in die Welt des professionellen Spielfilmes! Nur   ein   Punkt   im   Film   brachte   uns   Zweifel   über   die   durchgehende   Handlungslogik:   Wie   kam   ein   in Zwangsjacke   und   Maske   handlungsunfähig   gemachter   Hannibal   Lecter   zu   dem   Kugelschreiber   und führte somit eine dramatische Wende herbei? Ich habe das Gefühl, wir befinden uns nicht mehr in Kansas. Peter Aigner