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06.03.2007   Gastabend: Angelika und Wolfgang Allin DI    Wolfgang    Allin     präsentierte    dem    zahlreich    anwesenden Publikum   einen   Filmabend   der   besonderen Art   (Kunst).   Leider konnte       seine       Frau       Angelika       krankheitshalber       nicht mitkommen,   aber   wie   Wolfgang   so   trefflich   formulierte,   hat Angelika   ihre   Wünsche   bezüglich   der   Moderation   durch   den Abend schriftlich mitgegeben.  Alfred   Kubin/Dämon   und   Nachtgesichte     (1991) ein   S8-Film   auf   S-VHS   überspielt,   hat   zahlreiche   Ehrungen und    Preise    eingeheimst.    Alfred    Kubin ,    ein    österreichischer Graphiker   und   Schriftsteller,   der   besonders   als   Buchillustrator Bedeutendes   leistete,   Erzähler   und   Essayist,   zeichnete   eine   skurrile,   dämonische   Bilderwelt,   die dieser Film widerspiegelt. Die     Initialzündung     zu     dem     Film     OK    Mörder,    Hoffnung    der    Frauen      (1997), Staatsmeisterfilm    und    international    mehrfach    ausgezeichnet,    war    die    Begegnung    mit    Olda Kokoschka    in   Oskars   Atelier   Villeneuve   am   Genfer   See.   Mit   diesem   Bühnenstück   löste   Oskar Kokoschka    einen   handfesten   Skandal   in   Wien   aus.   Einer   der   namhaftesten   Kritiker   jener   Zeit nannte   ihn   einen   Oberwildling.   50   Jahre   später   regnete   es   Auszeichnungen   und   Ehrungen.   Das Filmerehepaar    Allin    durfte    in    Kokoschkas    Atelier    filmen    und    die    Witwe    zeigte    ihnen    kaum bekannte   Werke.   Seine   Stillleben,   Städtebilder   (Wien,   Dresden,   Prag,   London,   Salzburg,   ...)   und seine    Porträts    sind    bei    aller    stürmischen    Entwicklung    und    Wandlung    immer    unverkennbar. Wolfgang   erzählte   auch   einige   Anekdoten   von   der   stürmischen   Beziehung   OK`s   zu   Alma   Mahler , einer großen Liebe zweier Menschen, die doch nicht miteinander leben konnten. Ein   beeindruckender   Film,   der   aber   auch   betroffen   machte,   ist   Projekt   ohne Ausgang    (2000). Wieder   ein   Film   mit   vielen Auszeichnungen   und   Sonderpreisen. Angelika   und   Wolfgang   hatten   die Chance,   das   noch   leere   neuerbaute   jüdische   Museum   zu   filmen. Autonom,   radikal   und   fragmentiert präsentiert   sich   Daniel   Libeskind s   Jüdisches   Museum   in   Berlin.   Der   spitzkantige,   zinnverkleidete Baukörper   ist   der   jüdischen   Geschichte   Berlins   gewidmet.   Einer   blitzähnlichen   Zickzack-Linie folgend,   bildet   die Architektur   ein   System   rechtwinkeliger   Dreiecke   und   deutet   damit   das   Emblem des   Davidstern   an.   Wie   alle   Filme   des   Ehepaares,   wurde   die   Stimmung   dieser   Räume   akustisch perfekt   und   passend   begleitet.   Der   Schauer   läuft   einem   über   den   Rücken,   beim   Erklimmen   der schier    nicht    enden    wollenden    Stiege,    die    an    einer    Mauer    endet.    Nur    wer    die    Vergangenheit annimmt, kann den Weg in die Zukunft finden, diesen Satz findet man am Ende des Rundganges. Warten   auf   G.    (2003)   Silber   bei   der   STM,   ist   vor   allem   ein   Projekt   von Angelika Allin,   die   in einer   Justizvollzugsanstalt   mit   einigen   Insassen   dieses   Stück   erarbeitete.   G.   kann   für   so   vieles stehen   wie   z.   B.   Godot,   Gewissen,   Gott,   Gewalt   ...   Die   schauspielerische   Leistung   der   Häftlinge, sowie   die   Regie   und   Kamera,   vor   allem   aber   die   Tongestaltung   in   den   Hauptpassagen   waren ausgezeichnet. Das   Bilbao   Projekt    (2003)   mit   Bronze   bei   der   STM   ausgezeichnet.   Ein   sehr   stimmiger   Film über   das   von   Frank   O.   Gehrys   entworfene   Guggenheimmuseum   im   nordspanischen   Bilbao.   Der Architekt   entwarf   einen   dynamischen   Baukomplex   in   der   Form   eines   Gebirges   und   die   Filmer fingen die Farben, Formen und Spiegelungen gekonnt mit der Kamera ein. Ver-rückt     (2005)    ein    Beitrag,    der    ebenfalls    einige   Auszeichnungen    erhielt.    Der    Blickpunkt macht   es   aus,   das   Notwendige   und   das   Überflüssige,   etwas   nehmen   und   auf   eine   andere   Seite   legen. Mit    Texten    von    Samuel    Becket     und    den    bedrückenden    Bildern    von    Kubin,    einer    besonderen musikalischen   Untermalung,   wurde   dieses   Thema   filmisch   aufgearbeitet.   Ich   möchte   den   Abend mit   den   Worten   von   Oskar   Kokoschka   ausklingen   lassen:   „Ich   halte   die   Augen   offen.   Ich   versuche sie   so   lange   offenzuhalten,   wie   ich   kann“,   schrieb   der   dreiundneunzigjährige   Greis,   aber   auch: „Ich habe den Kontakt mit dem Unendlichen nie ganz verlieren können."   Doris Winter