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07.10.2003:   Autorenabend Christian Gaigg / FK Attergau   DAS GUTE, DAS BÖSE UND DAS HÄSSLICHE Am   7.   Oktober   2003   war   Christian   Gaigg    bei   uns   zu   Gast,   ein   Filmemacher   mit   klaren   Anliegen, ein    Mann    für    den    visuelles    Gestalten    sowohl    mit    einem    aufklärerischen    Moment    als    auch moralischen Aspekt verquickt ist. Der   erste   Streifen   mit   dem   Titel   Mamba   Park    tarnt   sich   ganz   im   Stile   der   Filme   des   Monty Python   Flying   Circus   als   purer   Klamauk   und   entpuppt   sich,   wie   seine   vermeintlichen   Vorbilder   es stets     taten,     als     bitterböse     Gesellschaftssatire     gegen     Dummheit     und     Skrupellosigkeit.     Das Makroobjektiv   des   kritischen   Geistes   richtet   sich   in   diesem   Falle   unter   anderem   auf   die   Profitgier manch   findiger   Tourismusmanager   und   deren   Schrankenlosigkeit   aber   auch   auf   jene   wahnwitzigen Figuren,   die   auf   der   Suche   nach   dem   optimalen   Kick   kein   Risiko   scheuen   –   und   fast   gegen   Ende des   Filmes   betrachtet   die   Linse   auch   einen   katholischen   Bischof   –   und   zwar   genau   denjenigen,   der stets   zu   wissen   glaubt,   was   in   Gottes   unendlichen   Gehirnwindungen   vor   sich   gehe.   Auch   er   wird Opfer der Schlangen. Christian   Gaigg   stammt   aus Weyregg   am Attersee.   Er   begann   in   den   1980ern   zu filmen       –       und       zwar       mit       einer Filmausrüstung,     die     er     vom     Pfarrer erbte .      Sein      erstes      Werk      war      ein Wilderer-        Drama,        das        er        mit ortsansässigen   Darstellern   drehte.   Seine große Leidenschaft gilt dem Spielfilm. Dennoch    folgte    als    zweites    Werk    eine Dokumentation,        die        sich        Kein Ausstieg       nannte.      Der      Film      ist eigentlich    eine    Enthüllung.    Mit    Hilfe zweier          ineinander          geschnittener Interviews   dringt   er   in   rigide   Welt   der Zeugen     Jehowas     ein     und     malt     ein eindringliches   Bild   eines   in   Aussicht   gestellten,   fernen   Paradieses,   dessen   praktische   Anstrebung allerdings   durch   die   -   von   den   Glaubensvorschriften   dafür   verlangten   -   geistigen,   seelischen   und sozialen Fesselungen sehr schnell zu einem Taumeln durch eine Hölle auf Erden mutieren kann. Nach   einem   erholsamen   Intermezzo,   das   uns   die Atterseeregion   in   Hochglanzbildern   nahe   brachte, fand    der    Abend    mit    drei    Schwarzweißfilmen    seinen    Abschluss    und    Höhepunkt.    Thematisch ineinander   verwoben,   sind   sie   –   so   wie   die   ersten   beiden   Filme   des Abends   –   filmische   Reflexionen über   die   Verstrickung   und   gegenseitige   Bedingtheit   von   Gut   und   Böse,   die   das   Hässliche   gebären kann.   Während   der   erste   Film,   Die   Begegnung ,   diesem   Dualismusproblem   radikal   in   einem christlichen   Rahmen   philosophisch   und   praktisch   begegnet,   handeln   es   der   zweite   und   dritte   Film   Russischer    Tee      und     Omega      –     unter     dem    Aspekt     der     individuell     unterschiedlichen Vergangenheitsbewältigung   und   deren   (mitunter   hässlichen)   gesellschaftspolitischen   Umsetzungen ab – und zwar ohne schwarz – weiß zu malen und mithilfe großartiger Metaphern. Charly Liebhaber