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29.04.2003: Autorenabend Christian Eberhardt
Ein schon„seltenes Ereignis"!
Ja
wirklich,
denn
wir
haben
schon
lange
keine
Filme
mehr
von
unserem
Klubkollegen
Christian
Eberhardt
gesehen. Aber am 29.4. war es endlich soweit.
Gleich
5
Filme
standen
am
Programm.
Vor
allem
handelte
es
sich
um
die
filmische
Ausbeute
der
letzten
Thailandreise.
Gleichwohl
wurde
zuerst
ein
Film
über
einen
Wettlauf
,
einen
Palio
gezeigt.
Wie
der
Titel
schon
zeigt,
werden
diese
Wettkämpfe
in
Italien,
laufend
in
verschiedenen
kleineren
und
größeren
Orten
veranstaltet.
So
auch
hier,
in
einer
winzigen
Kleinstadt,
in
Passignano
am
Trasimenischen
See.
Da
der
Film
schon
über
sechs
Jahre
alt
ist,
haben
ihn
einige
von
uns
schon
gesehen.
Über
den
Kampf
selber,
Ruderregatta
über
eine
Seebucht,
hinüberschleppen
der
Boote
durch
die
teilweise
recht
engen
und
steilen
Gassen
des
mittelalterlichen
Städtchens,
und
Fortsetzung
der
Regatta
auf
der
anderen
Seite
der
Bucht,
wäre
an
sich
nichts
zu
sagen,
aber
das
drumherum,
z.
B.
ein
Umzug
der
Stadtbewohner
in
Renaissancekostümen,
könnte
einen
neidisch
werden
lassen
auf
ein
Land
wo
so
etwas
noch
immer
in
der
heutigen
Zeit
möglich
ist.
Wenn
man
da
an die „Veranstaltungen" bei uns denkt!
Aber
die
nächsten
drei
Filme
führten
uns
nach
Thailand!
Gedreht
anlässlich
eines
internationalen
Jamborees,
das
eben
2003
in
Thailand
stattfand.
Zuerst
stimmten
uns
überblendende
Dias
von
dieser
Veranstaltung
auf
Land
und
Leute
auf
das
Pfadfindertreffen
ein.
Und
dann
ging
es
los.
Die
drei
Filme
hätten
auch
in
einem
zusammenhängenden
Film
vorgeführt
werden
können,
aber
eine
Unterbrechung
nach
jeweils
15
bis
20
Minuten
lockerte
die
Stimmung
auf,
und
es
gibt
Gelegenheit
zum
Plaudern,
gibt
den
Leuten
aus
dem
Publikum
die
Möglichkeit
Fragen
zu
stellen
und
die
Zeit
für Erklärungen, also warum nicht?
Die
„Giraffen"
Frauen,
die
unendlich
viele
Halsreifen
tragen,
wodurch
die
Hälse
grotesk
verlängert
werden,
und
die
Frauen
auf
das
weitere
Tragen
angewiesen
sind, da es sonst sofort zu einem Genickbruch kommen würde.
Es
ist
fast
zuviel,
was
da
von
einer
3500
km
langen
Reise
an
filmischer
Ausbeute
zusammengetragen
wurde.
Nur
die
Haupteindrücke:
Die
Dörfer
im
Norden,
im
sogenannten
„Goldenen
Dreieck"
und
bei
Chiang
Mai
in
denen
sich
seit
der
Bronzezeit noch nichts verändert haben dürfte.
Die
Seidenraupenzucht,
die
Kokonspinnerei,
das
Batikdrucken,
die
Elefantenshow,
das
Waschen,
Putzen
und
Baden
der
Tiere,
die
Vorführung
des
Baumschleppens
und
der
Elefantenritt.
Im
Gegensatz
zu
meinen
persönlichen
Erinnerungen,
thronen
jetzt
schon
die
Männer,
die
Touristenmänner
(!)
auf
den
Tragsesseln.
Seinerzeit
musste
ich
noch
rittlings
auf
dem
Hals
sitzen,
was
wegen
der
Behaarung
–
jawohl,
die
Elefanten
haben
etwa
5
mm
dicke
borsten-artige
Haare, reichlich unangenehm war.
Der
Blick
auf
Ayutthaja,
die
alte
Hauptstadt,
im
17.Jhdt.
von
den
Burmesen
zerstört,
nach
deren
Vertreibung
einfach
aufgegeben.
Die
neue
Hauptstadt
wurde
mehr
nach
der
Küste
verlegt,
in
ein
sogenanntes
Olivendorf
Krung
Tep,
dann
umbenannt
in
Die
Stadt
der
Engel
–
Bangkok.
Eine
unübersichtliche
Ansammlung
von
acht
Milllionen
Menschen.
Eine
wilde
Mischung
von
Blechhütten,
Stadtautobahnen,
Sumpfgelände,
Hochbahnen,
Wolkenkratzern,
bis
80
Etagen
hoch
und
einem
Netz
von
Kanälen,
den
sog,
Klongs,
in
denen
sich
das
Leben,
der
Verkehr,
der
Handel
zum
großen
Teil
abspielt.
Dörfer
aus
der
Bronzezeit
und
Hochhäuser,
Sumpfwege
und
Stadtautobahnen
in
mehreren
Etagen,
das
muss
natürlich
Spannungen
geben,
aber
anders
wurde
niemals
ein
Aufschwung
oder
eine
Modernisierung
geschafft!
Und
das
Land
ist
so
beneidenswert
vital,
es
gibt
keine Überalterung und Vergreisung und man lebt dort auch nicht in
Verhindustan
wie bei uns!
Sehr
eindringlich
auch
der
Besuch
der
Brücke
am
Kwai
.
Die
Gegend
dort
hat
mit
dem
romantischen
Ambiente
des
Filmklassikers
nichts
zu
tun,
sie
ist
vielmehr
recht
öde.
Die
Gräber
aber
der
tausenden
von
Kriegsgefangenen,
die
beim
Bau
der
Brücke
ums
Leben
kamen,
machen
doch
einen
unauslöschlichen
Eindruck,
ebenso
die
Bilder
der
halbverhungerten
Überlebenden.
Selten,
dass
man
Engländer,
Australier,
Neuseeländer
und
teilweise
auch
Amerikaner
in
einem
Zustand
sieht,
wie
er
unseren
Kriegsgefangenen in Russland bestimmt war.
Der
letzte
Film
führte
uns
wieder
nach
Thailand,
aber
in
ein
anderes
.
Auch
der
ist
schon
am
Faschingdienstag
gelaufen
und
zeigt
uns
–
na
ja
was
denn?
Man
kann
das
nicht
als
eine
einfache
Transvestiten-Show
bezeichnen,
oder
als
Travestie,
wie
das
bei
uns
manchmal
in
formvollendeter
Unkenntnis
einfachster
Fremdwörter
genannt
wird.
Die
Jungen
lassen
sich
zusätzlich
umoperieren,
aber
nicht
ganz
zu
Tunten.
Mit
Östrogen
und
Metason,
und
einer
Operation,
die
aus
einem
Kerl
überd`
Nacht,
a
blutjungs
frisches
Madl
mocht.
Nachdem
es
auch
in
Thailand
nicht
so
viele
Transsexuelle
geben
kann,
tun
sie
es
wahrscheinlich
nur
des
Geldes
wegen.
Da
wären
wiederum
wir
zu
beneiden,
denn
man
kann
sich
kaum
vorstellen,
dass
bei
uns
so
ein
Unfug
geduldet
würde.
Aber
nach der 20.
Loveparade
mit „Toleranz" der Rathausgötter, wer weiß?
Jedenfalls
war
es
wieder
ein
eindrucksvoller
Abend,
man
hat
sich
erinnert
und
manches
gelernt,
und
wartet
auf
ein Wiedersehen.
Dr. Alfred Bräuer