ZVR: 659600647
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II. IN BABYLON
ODER
DIE TAGE DER WUNDER
Als
wir
nämlich
Ende
Mai
zu
allem
bereit
mit
unserer
Ausrüstung
im
Zelt
ankamen,
war
BABYLON,
wen
wundert´s,
weil
eigentlich
logisch,
eben
Babylon:
eine-
lichteren
künstlerischen
Höhen
entgegen
strebende
–
Baustelle.
A
work
in
progress.
So
entsprach
das
Licht
des
ersten
Drehtages
nicht
in
jedem
Detail
jenem
des
zweiten
oder
dritten.
Auch
Teile
der
Bühnendekoration
nahmen
erst
im
Laufe
der
Tage
ihr
endgültiges
Aussehen
an.
Die
Holzbrüstung
der
höheren
Spielebene,
zum
Beispiel,
erstrahlte
erst
am
zweiten
Drehtag
in
leuchtendem
Weiß.
Am
ersten
erschien sie noch in ihrer natürlichen Schönheit im Bild.
Diese
aus
der
Sicht
des
Filmemachers
problematischen
Unzulänglichkeiten
wurden
jedoch
minimiert
durch
den
Enthusiasmus
und
das
tatsächliche
spielerische
Können
der
Darsteller.
Dass
dabei
SchauspielerInnen
an
einem
Tag
um
eine
Nuance
anders
geschminkt
waren
als
am
darauf
folgenden,
war
eine
Kleinigkeit.
Dass
SängerInnen
und
InstrumentalistInnen
um
dieselbe
Nuance
von
einem
Tag
auf
den
anderen
aus
dem
musikalischen
Gleichschritt
taumelten,
eine
menschliche
Selbstverständlichkeit.
Und
dass
eine
Darstellerin
es
schaffte
ihren
Text
an
zwei
Tagen
lippensynchron
wiederzugeben,
ein
Wunder,
das
sich
jedoch,
dank
der
sehr
guten
Tonaufnahmen
der
babylonischen
Tonmeister,
erst
am
Schneidetisch
offenbarte.
An
ein
kleines
Wunder
gemahnte
zweifelsohne
–
ob
der
späten
Stunde
des
Geschehens
-
auch
die
Hingabe,
mit
der
alle
Beteiligten,
am Ende des ersten Drehtages, den Dreh einiger Spezialaufnahmen bewerkstelligten.
Wir
sollten
aber
auch
noch
andere
kleine
Wunder,
und
zwar
sogenannte,
momentan
leichten
Schmerz
verursachende
und
dennoch
nach
Ruhe
verlangende,
blaue
Wunder
erleben.
Es
waren
zwei
an
der
Zahl:
Das
mysteriöse
Verschwinden
eines
riesigen
Hebekrans,
von
dessen
Plattform
aus,
am
zweiten
Drehtag,
das
Geschehen
auf
der
oberen
Bühnenebene
gefilmt
werden
sollte,
und
schließlich
die
kurzfristige
Rücknahme
der
Erlaubnis,
bei
der
Premiere
in
Bühnennähe,
fixe
Kamerapositionen
im
Publikumsraum
aufzubauen.
Letzteres
wäre
wichtig
gewesen
um
Großaufnahmen
der
Sänger
zu
erhalten,
wurde
doch
nur
an
diesem
Tag
-
unserem
letzen
Drehtag
-
der
Ton
mitgeschnitten.
Beide
Überraschungen
zusammen
ließen
rund
80
von
insgesamt
120
Stunden
Arbeit
an
Drehplänen
für
sechs
Kameras
in
den
Papierkorb
wandern
–
und
das
Grün
der
Spontanität aus der Erde der Notwendigkeit schießen.
Die
frei
bewegte,
die
Gesichter
der
Protagonisten,
soweit
eben
möglich,
vom
vorderen
Bühnenrand
aus,
am
Premierenabend
dann
doch
noch
ins
Bild
bringende
Kamera
war
nur
eines
dieser
Pflänzchen,
die
helfen
sollten,
die
durchwegs
tollen
babylonischen
Gesangsleistungen
schlussendlich
doch
noch
-
auch
unseren
Vorstellungen
halbwegs
entsprechend
–
ins
verdiente
rechte Licht zu rücken.
Fortsetzung
Klub-Chronik 2006
Besuch in Babylon