ZVR: 659600647
2010 - 2019 2010 - 2019 2000 - 2009 1990 - 1999 1990 - 1999 1980 - 1989 1980 - 1989 1970 - 1979 1970 - 1979 1960 - 1969 1960 - 1969 2005 2005 2009 2009 2008 2008 2007 2007 2006 2006 2004 2004 2003 2003 2002 2002 2001 2001 2000 2000
|
|
2000 - 2009
II. IN BABYLON ODER DIE TAGE DER WUNDER Als    wir    nämlich    Ende    Mai    zu    allem    bereit    mit    unserer    Ausrüstung    im    Zelt    ankamen,    war      BABYLON,   wen   wundert´s,   weil   eigentlich   logisch,   eben   Babylon:   eine-   lichteren   künstlerischen Höhen   entgegen   strebende   –   Baustelle.   A   work   in   progress.   So   entsprach   das   Licht   des   ersten Drehtages   nicht   in   jedem   Detail   jenem   des   zweiten   oder   dritten.   Auch   Teile   der   Bühnendekoration nahmen    erst    im    Laufe    der   Tage    ihr    endgültiges   Aussehen    an.    Die    Holzbrüstung    der    höheren Spielebene,   zum   Beispiel,   erstrahlte   erst   am   zweiten   Drehtag   in      leuchtendem   Weiß.   Am   ersten erschien sie noch in ihrer natürlichen Schönheit im Bild. Diese    aus    der    Sicht    des    Filmemachers    problematischen    Unzulänglichkeiten    wurden    jedoch minimiert   durch   den   Enthusiasmus   und   das   tatsächliche   spielerische   Können   der   Darsteller.   Dass dabei   SchauspielerInnen   an   einem   Tag   um   eine   Nuance   anders   geschminkt   waren   als   am   darauf folgenden,   war   eine   Kleinigkeit.   Dass   SängerInnen   und   InstrumentalistInnen   um   dieselbe   Nuance von   einem   Tag   auf   den   anderen   aus   dem   musikalischen   Gleichschritt      taumelten,   eine   menschliche Selbstverständlichkeit.    Und    dass    eine    Darstellerin    es        schaffte    ihren    Text    an    zwei    Tagen lippensynchron   wiederzugeben,   ein   Wunder,   das   sich   jedoch,   dank   der   sehr   guten   Tonaufnahmen der   babylonischen   Tonmeister,   erst   am   Schneidetisch   offenbarte.   An   ein   kleines   Wunder   gemahnte zweifelsohne   –   ob   der   späten   Stunde   des   Geschehens   -   auch   die   Hingabe,   mit   der   alle   Beteiligten, am Ende des ersten  Drehtages, den Dreh einiger Spezialaufnahmen bewerkstelligten. Wir    sollten    aber    auch    noch    andere    kleine   Wunder,    und    zwar    sogenannte,    momentan    leichten Schmerz   verursachende   und   dennoch   nach   Ruhe   verlangende,   blaue   Wunder   erleben.   Es   waren zwei   an   der   Zahl:   Das   mysteriöse   Verschwinden   eines   riesigen   Hebekrans,   von   dessen   Plattform aus,   am   zweiten   Drehtag,   das   Geschehen   auf   der   oberen   Bühnenebene   gefilmt   werden   sollte,   und schließlich    die    kurzfristige    Rücknahme    der    Erlaubnis,    bei    der    Premiere    in        Bühnennähe,    fixe Kamerapositionen     im     Publikumsraum     aufzubauen.     Letzteres     wäre     wichtig     gewesen     um Großaufnahmen   der   Sänger   zu   erhalten,   wurde   doch   nur   an   diesem   Tag   -   unserem   letzen   Drehtag   - der   Ton    mitgeschnitten.    Beide    Überraschungen    zusammen    ließen    rund    80    von    insgesamt    120 Stunden   Arbeit   an   Drehplänen   für   sechs   Kameras   in   den   Papierkorb   wandern   –   und   das   Grün   der Spontanität aus der Erde der Notwendigkeit schießen. Die   frei   bewegte,   die   Gesichter   der   Protagonisten,   soweit   eben   möglich,   vom   vorderen   Bühnenrand aus,    am    Premierenabend    dann    doch    noch    ins    Bild    bringende    Kamera    war    nur    eines    dieser Pflänzchen,          die     helfen     sollten,     die     durchwegs     tollen     babylonischen     Gesangsleistungen schlussendlich   doch   noch   -   auch   unseren   Vorstellungen   halbwegs   entsprechend   –   ins   verdiente rechte Licht zu rücken. Fortsetzung
Klub-Chronik 2006
Um in der Chronik zu navigieren klicken Sie bitte auf das entsprechende Jahr. Durch Klicken auf den entsprechenden Bericht kann dieser gelesen werden. Klubgeschehen Auswärtiges Technik-Infos
Besuch in Babylon