ZVR: 659600647
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Die
zweite
zeitenübergreifend
Authentizität
schaffende
Klammer
der
Aufführung
–
und
somit
auch
der
Reportage
-
war
zweifelsohne
der
Einsatz
des,
von
Johann
Strauß
(Vater)
im
Jahre
1848
komponierten,
Radetzkymarsches.
Als
Kommandeur
der
österreichischen
Truppen
war
Feldmarschall
Joseph
Wenzel
Graf
R.
von
Radetz,
genannt
Radetzky,
laut
Brockhaus,
nach
seinen
Siegen
über
die
Italiener
bei
Custoza
im
Juli
1848
und
Novara
am
23.
März
1849,
nämlich
maßgeblich
für
die
Wiederherstellung
der
österreichischen
Herrschaft
in
Oberitalien
verantwortlich.
Es
ist
durchwegs
vorstellbar,
dass,
als
sich
im
Morgengrauen
des
24.
Juni
1859
im
Hügelland
um
Solferino
italienische,
französische
und
österreichische
Soldaten
wiederum
zum
Kampf
um
die
Gebietsherrschaft
gegenüber
standen,
die
österreichischen
Kommandierenden
bei
der
Truppensammlung
vor
der
Schlacht,
die
22.000
Soldaten
das
Leben
kosten
sollte,
den
Radetzkymarsch
zur
moralischen
Stärkung
der
eigenen
Truppen,
aber
auch
für
die
Italiener
und
Franzosen
gut
hörbar,
so
zu
sagen
als
moralische
Keule
gegen
diese,
aufspielen
ließen.
Die
Österreicher
mit
diesem
–
keineswegs
unzeitgenössischen
-
Marsch
in
das
Sankt
Pöltner
Solferino
einmarschieren
zu
lassen
ist
für
mich
daher
auch
ein
dramaturgisch
geschickt
gemachter
Schachzug
Leo
Reschs
,
in
dessen
Kopf
der
Begründer
des
Roten
Kreuzes
und
sein
Ansinnen
wieder
Gestalt
annahmen.
Dass
Henri
Dunant,
mit
seinen
Bemühungen,
eine
international
humanitäre
Hilfsorganisation
ins
Leben
zu
rufen,
den
richtigen
Weg
beschritten
hatte
ist
so
unumstritten,
wie
die
Tatsache,
dass
er
damit
bloß
die
erste
-
wie
wohl
wichtigste
-
Etappe
gegangen
war.
Denn
erst
Ende
des
Jahres
2005
fand
man
nämlich
mit
einer
roten
Raute,
dem
„Roten
Diamanten“,
ein
Symbol,
das
zukünftig
von
allen
Nationen
anerkannt
und
respektiert
werden
könnte.
Dunants
Morgenland,
so
scheint
es,
ist
eine
Fata
Morgana.
Aber
er
scheute
sich
nicht
ihrem
Trugbild
zu
folgen
–
und
Peter
Aigner
nicht,
die
entscheidende
Sekunde
davor,
engagiert
im
Film
festzuhalten.
Wir
alle
sind
Brüder
:
Eine
gute Tat, zweifelsohne. Und eine mehr als gute Sache obendrein.
Ein Goldstück eben.
Karl Liebhaber
Klub-Chronik 2006
Solferino revisited