ZVR: 659600647
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2000 - 2009
Ich   fand   es   -   im   Gegensatz   zu   einem   Juror   -   durchwegs   verzeihlich,   dass   die   Bauernhäuser   eines Weinviertler    Straßendorfes    jenen    des    Burgenlands    frappant    ähneln    und    hatte    mich    nicht    dazu aufraffen   können   dieses   Faktum   den   Machern   des   für   mich   durchwegs   guten   Films   Der   gute   Ton zum   Vorwurf   zu   machen.   Was   mich   dann   wirklich   zutiefst   verwunderte   war,   dass   die   Trauben,   des im   Laufe   desselben   Films   geschaffenen   Tonreliefs,   einem   Jurymitglied   zu   riesig   waren.   Mir   schien dieser   Einwand   nicht   allein   deswegen   sonderlich,   weil   dieses   Gestaltungsdetail   im   Filmkommentar extra mit einer Bibelstelle begründet wurde. Aber   so   sehr   mich   manche   Kritik   auch   wurmte,   vielem   von   dem   gesagten   stimmte   ich   auch   zu. Außerdem   ist   mir   natürlich   bewusst,   dass   ich   als   Zuschauer   das   Privileg   hatte   die   Rolle   des   noch saugkräftigen,   aufnahmebereiten   Schwammes   spielen   zu   dürfen.   Ich   musste   nicht   in   weit   weniger als    48    Stunden    39    Filme    auf    meine    Netzhäute    und    Trommelfelle    einwirken    lassen    und    das Gesehene   und   Gehörte   dann   promptest   in   der   Großhirnrinde   analysieren   und   mit   anderen   Daten   aus meiner   Datenbank   abgleichen.   Mir   und   meinen   Sprechorganen   blieb   es   schließlich   auch   erspart,   die Erkenntnisse    des    Hirns    in    akustisch    wahrnehmbare    sinnvolle    Schwingungen    zu    verwandeln. Juroren   sind   jedoch   gezwungen   all   diese   Bürden   auf   sich   zu   nehmen.   Dass   sie   dieses   Schicksal annehmen,   dafür   gebührt   ihnen   Hochachtung.   Dank   gebührt   ihnen   allerdings   für   ihre   Streitbarkeit und   schrankenlose   Subjektivität.   Sie   kitzeln   damit   nämlich   den   Intellekt   des   Publikums   und   halten so dessen Interesse wach. Als   Sieger   des   Sonderwettbewerbs   NÖ   im   Film   und   Video   2003    wurde   von   der   Jury schließlich    Uta    Birks    einfühlsames    Portrait    eines    Römerstraßen-Experten,    Verschwundene Wege ,   auserkoren.   Eine   bessere   Wahl   hätten   die   fünf   Herren   wahrlich   nicht   treffen   können.   Die Summe   der   subjektiven   Meinungen   gebiert   tatsächlich   in   vielen   -   vielleicht   sogar   in   den   meisten Fällen eine allgemein anerkannte objektive Erkenntnis. Karl Liebhaber
Klub-Chronik 2003
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Niederösterreich in Film und Video